Rund 40 Teilnehmende erarbeiten Lösungsideen für besseren Pflegezugang für wohnungslose Menschen in Münster
Am 13. November 2024 fand die Auftaktveranstaltung des Modellprojekts „Cared.Wende“ der Bischof-Hermann-Stiftung in der Ärztekammer Westfalen-Lippe in Münster statt. Ziel des Projekts ist es, nachhaltige Ansätze zu entwickeln, um wohnungslosen Menschen in Münster eine menschenwürdige und angemessene (palliativ-)pflegerische und gesundheitliche Versorgung zu ermöglichen. Trotz krankheitsbedingter Absagen war die Veranstaltung gut besucht, und rund 40 Teilnehmende aus den Bereichen Wohnungslosenhilfe, Pflege, Sozialarbeit, Verwaltung, Politik und anderen Institutionen brachten aktiv ihre Ideen und Erfahrungen ein.
Das Projekt wird seit dem 1. April 2024 durch das „Aktionsprogramm Hilfen in Wohnungsnotfällen“ des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW gefördert. Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation erfolgt durch die Gesellschaft für Innovative Sozialplanung und Sozialforschung e.V. (GISS).
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßten Sabine Bösing, Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) und Dietmar Davids, Geschäftsführer der Bischof-Hermann-Stiftung (BHST), die Teilnehmenden. Der Ärztekammerpräsident Dr. Gehle überbrachte per Video ein Grußwort. Im Anschluss fanden themenbezogene Workshops statt, die mit großem Engagement gestaltet wurden. Dabei wurden drei zentrale Themen des Projekts behandelt:
1. Wissensvermittlung: Wie kann Wissen über Wohnungslosigkeit und Pflege für unterschiedliche Zielgruppen aufbereitet und vermittelt werden?
2. Lebensorte gestalten: Welche Räume und Lebensbedingungen können geschaffen werden, um schwer kranken wohnungslosen Menschen eine gleichberechtigte pflegerische Versorgung zu bieten?
3. Zugang ermöglichen: Welche Hürden gibt es für wohnungslose Menschen im Zugang zu Pflege und Gesundheitsversorgung, und wie lassen sich diese abbauen?
Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, Lösungsideen zu diskutieren, die sowohl das Verständnis für die Zielgruppe fördern als auch praktische Ansätze zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen aufzeigen. Es wurde deutlich, dass ein Zusammenspiel aus verbesserten Informationsstrukturen, lebensweltnahen, niedrigschwelligen Angeboten und verstärkter Kooperation der verschiedenen Akteur*innen in Münster wichtige Schritte zur Veränderung darstellen.
Die Ergebnisse aus den Workshops werden in den kommenden Wochen ausgewertet und fließen in die nächsten Schritte des Projekts „Cared.Wende“ ein. Ziel ist es, konkrete Maßnahmen zu entwickeln, die Münster dabei unterstützen, wohnungslosen Menschen eine angemessene (palliativ-)pflegerische Versorgung zu bieten und den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu erleichtern.
Mit dem erfolgreichen Start und dem großen Zuspruch der Teilnehmenden geht das Modellprojekt „Cared.Wende“ nun gestärkt in die nächste Phase. Münster hat das Potenzial, mit diesem Projekt neue Standards in der Wohnungslosenhilfe zu setzen und ein Vorbild für andere Städte zu werden.
Kontakt für Rückfragen:
Projektteam „Cared.Wende“, cared.wende@bhst.de
Weitere Infos unter www.bhst.de